Der botanische Name Alchemilla beschreibt die Alchemie, die besonders für die Weiblichkeit dieser Pflanze zu eigen ist. Aus dem lateinischen übersetzt bedeute dieser Name auch tatsächlich „Kleine Alchemistin“. Die Bezeichnung Frauenmantel weist auf ihre krampflösende, ummantelnde Eigenschaft hin, die wie ein Balsam wirkt. Das "Alchemistenkraut" hat bereits eine lange Tradition als Heilpflanze. Besonders bei Schwierigkeiten mit der Menstruation und während der Wechseljahre wird dieses Kraut seit jeher von Kräuterkundigen geschätzt, beispielsweise von Hildegard von Bingen.

Gesammelt werden sollte das Kraut von Mai bis September, während der Blüte, dann ist der Wirkstoffgehalt am höchsten. Alle Pflanzenteile der Alchemilla sind verwendbar, selbst die Fruchtsamen und die Wurzeln. Das Kraut und die Blüten können über die Anwendung als Tee hinaus, auch kleingeschnitten in Salate und Suppen gegeben werden, oder unter Gemüse gemischt werden. Bei Verdauungsbeschwerden kann in Kombination mit anderen Pflanzen ein Magenbitter angesetzt werden.

Die pflanzlichen Hormone (Phytohormone), die in der Pflanze enthalten sind, ähneln dem weiblichen Geschlechtshormon Progesteron, daher kommt die ausgleichende Wirkung für den Hormonhaushalt, besonders während der Wechseljahre, da das Progesteron dann beginnt, sich im Körper nach und nach abzubauen. Bei der Anwendung sollte jedoch immer auf ein ausgeglichenes Wechselspiel von Östrogen und Progesteron geachtet werden, daher sind die Rezepturen und Anwendungszeiträume so unterschiedlich, wie die Vielfältigkeit der Anwendungsmöglichkeiten der Alchemilla selbst. Die Wirkkraft wird insbesondere auf die enthaltenen Gerbstoffe, Bitterstoffe, Phytosterine und Flavonoide zurückgeführt.

Alchemilla hat über die hormonausgleichenden und krampflösenden Eigenschaft hinaus eine blutreinigende, entzündungshemmende, wundheilende, antiseptische Wirkung, und wird auch bei Verdauungsproblemen, Atembeschwerden, Mund,-und Rachenentzündungen, Arteriosklerose, Hautproblemen und vielem mehr angewendet.

Das Teerezept dient der allgemeinen Unterstützung des weiblichen Körpers, der Balance des Hormonhaushalts, und der Linderung von Krämpfen.

Zu Beginn der Wechseljahre wird empfohlen sich weiterhin am Menstruationszyklus zu orientieren. Der Tee sollte dann nur in der (gedachten) zweiten Zyklushälfte getrunken werden, danach für etwa zwei Wochen pausieren. So wird der körpereigene Rhythmus nicht aus der Bahn geworfen.

Bei Bluterkrankungen, bevorstehenden Operationen, Einnahme von Eisenpräparaten, und Überemfindlichkeit auf Gerbstoffe soll grundsätzlich auf die Ennahme verzichtet werden.